Großwuchs beim Neugeborenen
Fetale Makrosomie – was es mit dem Riesenbaby-Phänomen auf sich hat
Fetale Makrosomie ist ein Zustand, bei dem Neugeborene ein ungewöhnlich hohes Geburtsgewicht haben. Das kann verschiedene Risiken mit sich bringen. Wir klären auf.
Irlana Nörtemann
- Was ist fetale Makrosomie?
- Wie kommt es zu fetaler Makrosomie?
- Ist fetale Makrosomie gefährlich?
- Was kann man gegen fetale Makrosomie tun?
- Fetale Makrosomie im Überblick
- Riesenbaby-Phänomen und Großwuchs beim Baby
Was ist fetale Makrosomie?
Fetale Makrosomie bedeutet, dass ein Baby bei der Geburt ein überdurchschnittlich hohes Geburtsgewicht aufweist. In der medizinischen Fachsprache spricht man von fetaler Makrosomie, wenn das Gewicht eines Neugeborenen über dem 95. Perzentil liegt, es also schwerer als 95 Prozent der Babys im gleichen Alter ist, oder wenn es mehr als 4.200 bis 4.500 Gramm wiegt. Die genauen Kriterien können je nach medizinischer Richtlinie variieren.
Wie kommt es zu fetaler Makrosomie?
Die Ursachen für fetale Makrosomie sind vielfältig und nicht immer ganz eindeutig zu erkennen. Einige Faktoren, die zur Entwicklung einer fetalen Makrosomie beitragen können, sind:
- Gestationsdiabetes: Eine Glukoseintoleranz während der Schwangerschaft kann zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel führen, der wiederum das Wachstum des Fötus beeinflusst.
- Übergewicht der Mutter: Übergewicht oder Adipositas vor der Schwangerschaft kann das Risiko für ein makrosomes Baby erhöhen.
- Genetik: Die Größe und das Wachstumsmuster der Eltern können sich auf das Wachstum des Fötus auswirken.
- Ernährungszustand der Mutter: Eine übermäßige Kalorienzufuhr während der Schwangerschaft kann ebenfalls zum Großwuchs des Babys beitragen.
- Vorangegangene Schwangerschaften: Frauen, die bereits ein makrosomes Baby geboren haben, haben ein höheres Risiko, dass auch nachfolgende Kinder makrosom sind.
- Späte Entbindung: Eine Übertragung der Schwangerschaft über den errechneten Geburtstermin hinaus kann ebenfalls zu einem höheren Geburtsgewicht führen.
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Ist fetale Makrosomie gefährlich?
Fetale Makrosomie kann sowohl für das Baby als auch für die Mutter Risiken bergen. Für das Baby können folgende Komplikationen auftreten:
- Geburtsverletzungen: Durch die Größe des Babys kann es während der vagin*len Geburt zu Schulterdystokien kommen, das bedeutet, dass sich die Schultern des Babys während der Geburt nicht in der richtigen Stellung ins mütterliche Becken legen. Das kann wiederum Verletzungen der Arm-, Schulter- und Brustnerven (Plexus brachialis) zur Folge haben.
- Hypoglykämie: Makrosome Babys können nach der Geburt einen niedrigen Blutzuckerspiegel haben, da ihr eigener Insulinspiegel hoch war, um den mütterlichen Blutzucker zu regulieren.
- Atemprobleme: Manchmal haben größere Babys Schwierigkeiten mit der Atmung direkt nach der Geburt.
Für die Mutter kann es folgende Risiken geben:
- Geburtskomplikationen: Eine schwierige Geburt kann zu Verletzungen wie einem Dammriss führen.
- Kaiserschnitt: Die Wahrscheinlichkeit eines Kaiserschnitts steigt, was mit zusätzlichen Risiken verbunden ist.
- Nachblutungen: Nach der Geburt eines großen Babys kann es zu stärkeren Blutungen kommen.
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Was kann man gegen fetale Makrosomie tun?
Es gibt verschiedene Ansätze, um das Risiko einer fetalen Makrosomie zu minimieren und die damit verbundenen Gefahren zu reduzieren:
- Prävention und Kontrolle von Gestationsdiabetes: Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung von Schwangerschaftsdiabetes ist entscheidend.
- Gesunde Ernährung und Gewichtskontrolle: Eine ausgewogene Ernährung und die Vermeidung von übermäßiger Gewichtszunahme während der Schwangerschaft können helfen.
- Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen: Engmaschige Kontrollen ermöglichen es, das Wachstum des Babys zu überwachen und gegebenenfalls Maßnahmen zu ergreifen.
- Geburtsplanung: In Absprache mit dem betreuenden Arzt oder der Hebamme könnt ihr einen individuellen Geburtsplan erstellen, der die Größe des Babys berücksichtigt.
Fetale Makrosomie im Überblick
Fetale Makrosomie liegt vor, wenn ein Baby bei der Geburt größer und schwerer ist als die meisten anderen Babys. Das kann verschiedene Risiken für Mutter und Kind mit sich bringen. Oft wird ein Kaiserschnitt wahrscheinlicher. Es kann aber in bestimmten Fällen auch alles ganz komplikationslos und ohne spätere Folgen verlaufen.
Riesenbaby-Phänomen und Großwuchs beim Baby
Zur Begriffsklärung: Das sogenannte Riesenbaby-Phänomen beschreibt umgangssprachlich Babys, die mit einem deutlich höheren Geburtsgewicht und größerer Statur zur Welt kommen. Dies kann auf fetale Makrosomie hinweisen. Der Großwuchs beim Baby kann – muss aber nicht – neben den oben genannten Risiken auch langfristige gesundheitliche Auswirkungen haben, wie ein erhöhtes Risiko für Übergewicht und metabolische Erkrankungen im späteren Leben. Es ist daher wichtig, dass werdende Mütter eng mit ihrem Gynäkologen zusammenarbeiten, um das Risiko einer fetalen Makrosomie zu minimieren und eine sichere Geburt für Mutter und Kind zu gewährleisten. Später ist dann der Kinderarzt der richtige Ansprechpartner.
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